Montag, 29. Juni 2009

The night it does not inhale slowly

Hallo!!

Wieder mal ist eine Woche vergangen (oder sind es schon zwei) und während ich hier meine erste Mannerschnitte in Monaten verspeise schreibe ich für euch auf, was so passiert ist das zum Verspeisen besagter Schnitte geführt hat.

Letztes Wochenende ist Raphael für einen Kurzbesuch nach Österreich zurückgekehrt, er hat seine Freundin und seinen Vater besucht die beide letzte Woche Geburtstag hatten. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle, ob er ankommt oder nicht sei mal dahingestellt. Ich weiß ja nicht so richtig wer aller meinen Blog liest. Apropro Geburtstag, mein Vater hatte gestern auch Geburtstag, also nachmal herzliche Glückwünsche. Das führt uns schon zu unserem ersten Thema, dem Sonntag. Obwohl es chronologisch besser wäre mit dem Samstag anzufangen.

Also, am Samstag haben mein Trainer und ich den Chef vom Niigata Archery Shop in seinem Geschäft besucht, um ein wenig zu plaudern und so. Bei der Gelegenheit hat er mir eine neue Sehne für meinen Bogen und einen gebrauchten Bogen geschenkt, den Bogen schickt er mir im September nach Österreich hat er gemeint. Ich hab auch vom Club 4 neue Pfeile bezahlt bekommen, auch nicht schlecht. Große Ausbeute sozusagen... Am Abend habe ich dann mit den anderen Austauschstudenten Bier getrunken und mich über die allgemeine Situation ausgetauscht. Nächsten Tag ging es in die Stadt um Geschenke für die Familie zu kaufen, ein Geburtstagsgeschenk für meinen Vater und sonstige Mitbringsel-Geschenke für alle anderen. Freundlicherweise hat mir eine japanische Bekannte geholfen und mich ein bisschen durch die Stadt und durch diverse Läden geführt bis ich alles zusammen hatte. Hat auch den ganzen Nachmittag gedauert. Dafür gab es nette Unterhaltung und Starbucks Kaffee.

Die Woche verging so wie immer, ich hab es vermieden viel zu arbeiten weswegen sich die Arbeit jetzt wieder stapelt, hab am Dienstag Kaffee getrunken mit dem Volunteer Circle, hab Japanisch gelernt und angefangen wieder Animes auf Japanisch zu schauen, ein Unterfangen das von einer großen Enttäuschung über meine eigenen Japanischfähigkeiten gekennzeichnet war. Außerdem bin ich am Dienstag zum Frisör gegangen, hab jetzt wieder ganz kurze Haare, war aber ein nettes Erlebnis. Inklusive sehr angenehmer Haarwäsche. Es wird bald Fotos davon geben, nur hab ich bis jetzt noch keines gemacht.

Gestern war dann Pot-Luck-Party. Es gab zu essen und die "OMG, wie kurz ist den dein Haar jetzt??? Ja, das ist im Sommer praktisch und außerdem hält es den Kopf kühl" Unterhaltung. Danach haben wir aber eine Schnitzeljagd gemacht und Air-Volleyball gespielt. Bei der Schnitzeljagd hat mein Team gewonnen, beim Volleyball leider nicht. War aber auch so lustig.

Am Nachmittag ist Raphael auch wieder nach Japan und in sein Zimmer gekommen, nur hat ihn das Jetlag sehr zurückgeworfen. Am Abend hat er mir dann die tollen Sachen aus Österreich um die ich ihn gebeten hatte gegeben, das war eine Sternstunde. Des Weiteren hat er eine große Menge an Mannerschnitten mitgenommen, weswegen ich auch gerade eine essen konnte. Aber jetzt muss ich wieder weiterarbeiten, wie gesagt, war die ganze Woche faul und hab eine Menge liegen gelassen. Und ich werde ja nicht fürs Nichtstun bezahlt. Oder so.

lg Klemens

Edit: Der Titel

Er stammt von eine Google Translator Übersetzung von einer Mail die ich erhalten habe. Ich fand es einfach passend den Post mal so zu nennen. Außerdem gehen mir die guten Titel aus. So einfach ist das.

Dienstag, 23. Juni 2009

Sado für Anfänger

Wie der informierte Leser sicher schon weiß waren Raphael und ich am Wochenende in Sado. Allein? Nein, mit einer Gruppe von ca. 70 Austauschstudenten. Alles Chinesen. Das heißt wir waren allein, bis auf die 4 Leute aus unserer Japanischklasse die auch mit waren.
Die Reise an sich schwankte immer so zwischen: "Wow, das ist jetzt mal echt japanische Kultur" und "Verdammt, bin ich hier auf einer Kaffeefahrt, oder was???". Zumindest war das meine Impression. Insgeheim hab ich immer auf die Heizdecke und das Wunderelexier gewartet, das alle Krankheiten heilt für nur 5000 Yen zahlbar in 27 Raten zu je 2000 Yen mit 4000 Yen Anzahlung.
Nun zum wesentlichen: Was kann man in Sado sehen, dass man nicht auch im Rest von Japan zu sehen bekommt. Die Antwort: nix. Aber in Sado ist die ganze Kultur Japans konserviert und konzentriert, deshalb eine Reise wert.
Wir haben als erstes den ganzen Stolz der Insel gesehen, den Toki. Oben ist ein Foto. Leider haben meiner Ansicht nach Vogel die in Käfigen leben immer etwas sehr Mitleiderregendes an sich, deshalb fand ich diesen Programmpunkt irgendwie nicht so toll.



Danach ging es zum höchsten Punkt der Insel, die Aussicht war schon sehr cool, besonders der feine Dunstschleier hat alles in ein sehr nettes Licht getaucht. Raphael hat die Aussicht auch sehr genossen wie man sieht.





Wir haben uns dann eine Mine angesehen, Goldmine um genau zu sein. War eigentlich sehr interessant, die haben dort unter erschwerten Bedingungen Gold abgebaut, zumindest nach heutigen Maßstäben. In Europa war es zu der Zeit wohl ähnlich.
Gewohnt haben wir in einem sehr tollen Hotel, die Zimmer waren traditionell Japanisch mit Tatamimatten und Futon. Sehr bequem zum Schlafen muss man sagen, und auch irgendwie praktisch wenn man nicht viel Platz hat. Das Hotel war auch mit Onsen ausgestattet, natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen den gleich zu probieren. Am nächsten Tag gings zuerst in eine traditionell japanische Stadt an der Küste, auch sehr nett, nur halt ein wenig langweilig. Dafür war der nächste Programmpunkt ums so spannender, wir durften Taiko-Trommeln ausprobieren. Die Lehrerin war echt cool und es hat auch eine Menge Spaß gemacht in der Gruppe rumzutrommeln, nur habe ich ehrlich gesagt wenig Talent dafür. Als wir erzählt haben wir sind aus Österreich meinte sie, sie hätte erst gestern eine Gruppe Österreicher da gehabt die auch Taiko gespielt hätten. Naja, die Welt ist eben ein Dorf.
Zum Abschluss durften wir Gold waschen und mit nach Hause nehmen, auch etwas, für das ich sehr wenig Talent zeigte. Aber es hat doch Spaß gemacht auf eine seltsame Art und Weise.
Zu Essen gab es auf der ganzen Reise nur japanische Meereskost, was ganz schön war am Anfang aber spätestens wenn das Frühstück aus Muschelsuppe und getrocknetem Fisch besteht hört sich der Spaß auf. Für einen Becher Kaffee und einen Toast mit Nutella hätte ich in diesem Moment viel gegeben. Außerdem ist unser Level an Japanisch großen Schwankungen unterlegen, es gibt Menschen die ich so gut wie gar nicht verstehe, siehe Reiseleiterin und den Kerl der uns einen Vortrag über die Geschichte Sados gegeben hat und Menschen, bei denen ich fast alles kapiere, siehe Taiko-Sensei. Naja, vielleicht wird das ja noch besser, bin ja noch eine Weile hier.
Ansonsten tut sich nicht viel, wir arbeiten unter der Woche halt wieder viel und hoffen auf das Wochenende um uns zu entlasten. Außerdem muss ich bald mal zu Frisör, man darf gespannt sein wie das wird. Auf alle Fälle werde ich davon berichten, vielleicht gibt es auch lustige Fotos.
Für alle die es noch nicht gesehen haben, auf ORF.at gibt es einen Artikel zur werten Männerwelt in Japan, der ist ganz interessant. Und ich kann den Inhalt größtenteils bestätigen. So, jetzt muss ich aber Abendessen gehen, denn mir hängt der Magen in den Kniekehlen.

Auf bald, Klemens

Samstag, 13. Juni 2009

Ein Update

Es ist eine Woche ins Land gegangen, deshalb hier mein Update. Als man mir sagte, hier in Japan vergeht die Zeit schneller war das nicht gelogen, irgendwie schwirrt die Zeit hier nur so vorbei. Liegt vielleicht auch an dem Arbeitsaufwand und den anderen Dingen die man so zu tun hat. Irgendwie bin ich mit meinem Aufenthalt bis jetzt auch etwas unzufrieden muss ich sagen, nicht von den Leuten her oder der Uni, da ist alles Klasse, es ist mehr dass ich in Japan bin und außer Tokio noch nicht wirklich was gesehen habe. Schon klar, selber Schuld, mach doch mal was fauler Sack, aber irgendwie hat man hier nicht so viel Zeit. Naja, im August hab ich ja frei, dann werde ich mal das Land unsicher machen. Ist ja kein Urlaub hier sondern eine ernste Sache. Außerdem wenn man jeden Tag was tun sollte, wann soll man dann mal ein paar Tage wegfahren.

Das Fest der Archery - Leute. Naja, sagen wir mal von meinem Standpunkt aus gesehen war es etwas komisch. Andererseits wär alles genauso abgelaufen wenn ich nicht da gewesen wäre, deshalb lag es wohl an mir. Es war nicht eine typisch österreichische Party könnte man mal sagen, aber wohl sehr japanisch. Es wurde ein seltsames Trinkspiel gespielt mit sich selber auf japanisch Vorstellen. Man musste einen gewissen Satzbau einhalten und durfte nicht stottern oder sonstiges. Wenn man stotterte musste man trinken. Und am Ende musste man auch trinken, aber die Menge war abhängig davon was das Publikum am Ende des Monolog einwarf, so richtig habe ich es nicht verstanden. Mir wurde freundlicherweise etwas unter die Arme gegriffen als ich an der Reihe war. Als meine kleine Performance hab ich mit ein paar Japanern a Bier angeschrien, aber nur einfache Sachen wo sie meine Sprüche wiederholen mussten oder meine Bewegenungen nachmachen. Sachen wie da Großvoater sind für Leute die kein Deutsch sprechen ein wenig zu schwierig zu verstehen. Die Japaner haben es lustig gefunden, denke ich mal. Ein weiteres Detail war die Sitzordnung. Aufgrund meines Eintritts erst in diesem Semester gehöre ich zu den 一回生, den Erstsemestern auch wenn ich ein Stück älter bin als die Ältesten aus dem Club. Die 一回生 mussten in einem Art Kreis aus Tischen innen sitzen und jedes Mal wenn man da raus wollte, aufs WC z.B., musste man ein sehr übelschmeckendes Getränk saufen. Naja, Alles in Allem war es ein lustiger Abend, ich habe den Japanern schnapsen beigebracht und wie man ein Bier anschreit, beim nächsten Mal gibts die Hobelbank und dann sind sie auf Österreich vorbereitet. Oder a ned.

Das mit Kino ist weiter nach hinten geschoben, ich muss nächsten Donnerstag wiedermal was präsentieren. Aber nächstes Wochenende geht es nach Sado, traditionelle japanische Kultur für 2 Tage. Das wird sicher nett. Nur leider bedeutet das auch dass wir diese Woche vorarbeiten müssen. Zum Kondomkauf bin ich noch nicht gekommen, hab aber normale Kondome gefunden auf der Suche nach einer Nagelfeile in einem dieser Medikamente und Hygienebedarf-Geschäften. Und eine ganze Reihe von Produkten die anscheinend die männliche sexuelle Kraft stärken sollen. So gut bin ich noch nicht im Japanisch lesen um es 100% zu verstehen. Und nein, auch von diesen Produkten habe ich nichts gekauft.

Damit bin ich auch schon wieder am Ende meines Posts angelangt, mir fällt einfach nix mehr ein. Außer vielleicht eine Rüge für die Bettina, du hast ja auch schon lange nix mehr gepostet. So was, so was.

Schöne neue Woche, Klemens

Freitag, 5. Juni 2009

Jaja, wenn ma nicht so viel zu tun hätten, hätten wir weniger zu tun


Hallo Allerseits!

Wiedermal ist sehr viel Zeit ins Land gegangen seit meinem letzten Post. Es gibt einfach nicht genug spaßige Sachen die man hier immer so bloggen könnte. Ok, stimmt nicht, ich bin einfach zu faul.

Aber erstmal, alles Gute zum Geburtstag, Clemens. Da du ja unter meinen Lesern bist soltest du das auch lesen, auch wenns wohl ein bisschen zu spät kommt. So 4 Stunden und 50 Minuten.

Ja was tut sich so bei uns. Letzte Woche war Kelvin-Party. Sehr fein, es wurde gegrillt und getrunken und dann wurde irgendwann nur mehr getrunken. So wie man das bei uns daheim auch machen würde. Aber wir haben T-Shirts bekommen und nette Leute kennen gelernt und das ist ja das Wichtigste. Also die Leute, nicht die T-Shirts, so materiell veranlagt bin ich dann auch wieder nicht.

Das Japanischlernen gestaltet sich in letzter Zeit immer schwieriger. Das Verstehen wird sogar ein wenig besser, aber selber einen Satz auf die Beine zu stellen, daran scheitere ich im Moment. Aber man ist ja nicht alleine. Diesmal rede ich nicht vom Raphael sondern von Shiori, die sich im Moment damit plagt die deutsche Sprache zu erlernen. Man kann davon ausgehen, dass der Rückweg (also als Japaner Deutsch zu lernen, ich weiß ich sollte das besser ausdrücken, aber ehrlich gesagt bin ich zu faul um den Satz umzuformulieren sondern schreibe lieber eine Erlärung, die mehr als das doppelte der Zeit beansprucht) auch nicht gerade leicht ist. Das ist doch zumindest ein wenig Trost. Jaja, mit den Artikeln haben wir ihnen schon einen Stein in den Weg gelegt.

Heute ist eine weitere Party von den Bogenschützen, diesmal die ganze Nacht und ohne Karaoke wie man mir erklärt hat. Mal schauen wie das so wird. Ich bin als Erstsemestriger aufgefordert worden eine kurze Performance vorzubereiten. Ich hab keine Ahnung was ich machen soll, im Zweifelsfall Hoamatland singen und so tun als wär das was Großartiges. Ich habs gewusst, ich hätte mir eine Tracht kaufen und mitnehmen sollen. Das würde sicher gut ankommen heute.

Universitär tut sich eigentlich ned viel. Das heißt wir tun viel und der Satz vorher meint es ändert sich nicht viel. Wir schreiben Reports, lesen reading assignment, machen Japanisch HÜ und hoffen, dass es alles nicht noch schlimmer wird. Aber es sind ja nur mehr 2 Monate Uni, und durch die Reports hoffen wir, dass wir um viele Klausuren herumkommen. Also nicht herumkommen, sondern das diese Fächer aufgrund der Reports und unserer Anwesenheit benotet werden. Apropro Anwesenheit, wir haben Iyetomi Sensei ziemlich brutal versetzt. Näheres dazu könnt ihr aber beim Raphi nachlesen.

Nächste Woche versuche ich mal ins Kino zu gehen oder einen Onsen zu finden um zu sehen ob es besser ist als das Sentoding. Aber Kino wäre auch mal wieder nett. Da ich hier ja nicht fernsehe, ja tatsächlich, ich sehe hier nicht fern, ist der Drang ins Kino zu gehen ein wenig höher. Es soll ja englische Filme geben hat man mir gesagt. Wie ist eigentlich der Angels and Deamons Film? Hat den jemand gesehen?

Anbei noch ein Bild von meiner Stromrechnung. Ja, auf der Stromrechnung ist eine Familie von taubenähnlichen Tieren abgebildet. Ein weiteres Beispiel dafür, dass in diesem Land alles das Prädikat "cute" haben muss, sonst nimmt das niemand war. In dieser Beziehung befinde ich mich damit in meiner privaten Hölle. Aber man lernt damit zu leben. Und Kondomen mit süßen Bären und Enten nicht zu trauen. Aber denen hätte ich auch so nicht getraut. Vielleicht kauf ich aber später mal eine Packung, zu Demonstrationszwecken.

So, ich geh dann mal an die Arbeit, heute muss was weitergehn, sonst kann ich morgen in meinem zu erwartenden Kater für die Uni arbeiten und das versuche ich zu vermeiden.

Noch eine gute Nachricht zum Schluss, meine Schwester kommt mich besuchen, wir ziehen das Touristenprogramm durch, Tokio, Kyoto, Hiroshima, Fujiyama blablabla. Dann kann ich sie mit meinen bis dahin erworbenen Japanischkenntnissen entäuschen. Das wird toll.

Grüße, Klemens