Mittwoch, 22. April 2009

Heisses Wasser, kaltes Wasser? Ach, gib mir lieber ein Bier.

Nun, dies ist mein erster Offlinepost. Nun wird sich der eine oder andere fragen, was soll das, ich kann doch online sehen was du gepostet hast, du Depp. Ja, das schon, aber nur weil ich diese Zeilen erst später online gestellt habe, entstanden sind sie aber schon früher, als das blöde Internet mal wieder ausgefallen war.

Und da sind wir auch schon beim Thema. Sprache. Im Besonderen die japanische Sprache. Und im ganz besondern ein spezielles Satzkonstrukt, dass mir im Moment Probleme bereitet.

Alles fing ganz harmlos an, als wir heute Kaffee getrunken haben im Office. Es war das Wasser zur Kaffeezubereitung noch nicht heiß. Also wurde uns mit Hilfe von zwei Doktoranden und einem elektronischen Wörterbuch auf einem Zettel mitgeteilt, das Wasser für den Kaffee ist noch nicht heiß, wir mögen doch noch 10 Minuten warten. Nun wird sich der eine oder andere fragen, wo denn das Problem ist. Nun ja, mein Problem ist folgendes. Das Japanische besitzt zwei Wörter für Wasser. Eines ist Mizu (nicht zu verwechseln mit Miso, das ist eine Suppenbasis) für kaltes Wasser und eines für heißes Wasser, das ist Yu. Und auf dem Zettel stand das Zeichen für Yu, also heißes Wasser. Nun stelle ich mir die Frage, wie erklärt man jemandem, dass das heiße Wasser nicht heiß ist. Weil dann ist es ja kein heißes Wasser und ich müsste Mizu dazu sagen. Aber dann sage ich, dass das kalte Wasser nicht heiß ist. Und dann wird jeder sagen, du Depp, klar ist des kalte Wasser nicht heiß, sonst wäre es ja heißes Wasser. Also wie man es auch betrachtet, ich finde keinen vernünftigen Weg, mit meinem rudimentären Japanisch jemandem mitzuteilen, das er noch ein wenig warten möchte, das kalte Wasser ist noch kalt, bzw. das heiße Wasser noch nicht heiß. Ich werde da mal nachharken, mal schauen was sich da ergibt.

Vielleicht ist das gerade auch nur mein Problem und die Stunden des japanischen Kauderwelsches haben mich in einen Geisteszustand versetzt, indem man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Mal schauen was sich da ergibt, vielleicht finde ich ja eine Antwort bevor der PC wieder Internetzugang hat. Wenn, wird sie als Edit angefügt.


Edit: ich hab mich noch nicht darum gekümmert. Morgen vielleicht.

Freitag, 17. April 2009

Der Wildschütz... Part 1

Viel hat sich getan in den letzten Tagen und wenig habe ich berichtet. Und da es Beschwerden zu dieser Praktik gab, werde ich einen ausführlicheren Post schreiben, um auch die letzte Neugierdenase zufrieden zu stellen. Fangen wir mal an, und zwar in einem zeitlich geordneten Ablauf.

Das Kirschblütenfest. Hanami. Da Anscheinden noch Fragen offen blieben werde ich nochmal ausführlich davon berichten. Letztes Wochenende am Samstag haben wir den Zug bestiegen und sind 2 Stunden in eine andere Stadt gefahren. Ich denke sie hieß Tanaka, aber mit japanischen Namen hab ich es nicht so. Dort angekommen sind wir zu einem Park gegangen, der ein altes Schloss beherbergt hat. Beim Eingang in den Park hat es dann angefangen mit Sakura (Das ist der Name der japanischen Zierkirsche). Es gab hunderte Stände, die Essen verkauft haben. Ein Querschnitt über die japanische Küche sozusagen. Von Kleinigkeiten bis zu richtigen Mahlzeiten, Süßigkeiten und gekochte Maiskolben. Und Kebap. Der ist aber nicht gut, ich kann nur jedem davon abraten in Japan Kebap zu essen. Dazwischen immer wieder Stände, die den gleichen Ramsch verkaufen, den man auch in Österreich kleinen Kindern anzudrehen versucht. Alles garniert mit Tausenden von Japanern, die sich durch die engen Gassen schieben. Hinter den Ständen befindet sich dann der "Betrachtungsplatz". Das Ganze sieht so aus: auf der Rasenfläche des Parks werden Planen ausgelegt, so Abdeckplanen aus Plastik, dann zieht man sich vor der Plane die Schuhe aus, setzt sich drauf und isst, trink, scherzt herum und hat eine gute Zeit. Mein linkes Bein ist von der ganzen Aktionen immer nicht so angetan, das tut beim Aufstehen immer sauweh. Aber wenigstens dehne ich es mal gescheit. Am Abend wird dann auch gern einer getrunken. Oder ein paar mehr. Japaner trinken auf ganz gerne muss ich gestehen. Im Prinzip sind die Blumen heutzutage nicht mehr so richtig notwendig, man nimmt sie nur als Vorwand um mal ein wenig abzuhängen und Spaß zu haben. Aber alles sehr nett, könnte man zu hause auch einführen.
Am Sonntag gab es dasselbe in grün nochmal in der Umgebung. Aber es kommt ja nicht auf die Kirschblüte an sondern auf die Gesellschaft.

Die Vorlesungen haben auch schon angefangen. Und außer das ich Japanisch immer noch sehr schwierig finde könnt ihr den Rest beim Raphael nachlesen, ich erspare es mir an dieser Stelle etwas ähnliches zu schreiben, den im Prinzip sehe ich das genauso wie er. 3 unserer Vorlesungen hatten wir noch nicht, bei Zweien steht noch nicht mal der Tag fest. Ich hoffe aber, dass sie nicht zu spät am Abend sind, warum werdet ihr verstehen wenn ihr den Post fertig lest. Bei North-South-Relations bin ich mir noch nicht so sicher wohin sich das entwickelt, mal schauen wie das wird. Ich hab ja nix dagegen, wenn die Japaner gebrochenes Englisch sprechen, nur wenn sie perfektes Japanisch raushauen hab ich noch weniger davon. Generell muss ich sagen, ich fände es besser wenn man Japaner ein wenig dazu zwingen würde Englisch zu sprechen. Sie können nämlich wenn sie wollen. Ich im Gegenzug versuche soviel Japanisch in meinen Alltag einzubauen wie nur irgendwie geht. Ist aber im Moment noch schwierig, ich beherrsche noch so wenig. Besonders Verben und deren Anwendung stellen noch ein Problem dar.

Mittwoch haben wir dann unseren Ausweis geholt. Ich bin jetzt ein Alien. Und ich kann es beweisen. Also Grüße ihr Erdenwesen, ich komme in friedlicher Absicht. Nach diesem Kauf haben wir versucht ein Handy zu erwerben. Wir hatten ja noch 3 Stunden bis um 12 unsere Vorlesung angefangen hätte. Aber leider machte der Handyladen erst eine Stunde nacher auf. Wir sind daraufhin zum Maci gegangen. Es gab Frühstück. Das mit Abstand widerlichste Zeug das ich je gegessen habe. Kalter Kaffee. Mit Eis drinnen. Bis zu Oberkante. Und das am Morgen. Dazu gabs ein Rösti. Das war extrem geil. Und etwas das sich MacGriddle nannte. Das widerlichste Ding, das es wohl gibt. Zwei süße Pancakes als Brötchen, mit Karamell drinnen. Als Füllung Speck, Ei und Mayo. Es war schlimm. Danach sind wir um 10 in den Shop gestürmt und haben nach Englisch verlangt. Gabs nicht. Dann haben wir nach Handys verlangt. Das hatten sie. Der arme Verkäufer ist in den 2 Stunden, die wir dort gesessen haben um 2 Jahre gealtert. Aber er war nett, freundlich, hat uns Handys verschafft und diese sogar für uns Aufgeladen und Eingestellt. Wir sind jetzt mobil erreichbar. Die Handys sind auch mit einer eMail-Adresse ausgestattet, also wenn mir mal wer eine Mail schreiben möchte, ich geb euch die Adresse gerne. Nur im Internet will ich sie nicht posten, ich kann mich zwar vor Spam schützen, aber nur wenn ich Japanisch kann.

Der nächste Tag war weniger ereignisreich. Gestern hatte es aber in sich. Ich bin losgezogen um ein Bike zu erstehen. Habe ich auch. Es ist blau und neu und war nicht so teuer, aber auch nicht zu billig. Der Verkäufer wollte mir mal gleich um 7000 Yen mehr abknöpfen, er hatte schlicht und einfach ein falsches Preisschild erwischt. Aber ich konnte ihn darauf aufmerksam machen und alles nahm ein gutes Ende.

Und jetzt zu der Anspielung von vorher und dem seltsamen Postnamen. Ich bin einem Club beigetreten. Dem Club der Bogenschützen der Niigata Universität. Ich habe keine Ahnung vom Bogenschießen und bei denen kann keiner Englisch. Es ist einfach nur großartig. Gestern gabs ein erstes Schnuppertraining, ab nächster Woche wird jeden Tag 3 Stunden geschossen. Ich hoffe zum einen Mal mein Japanisch dadurch das ich gezwungen bin Japanisch zu sprechen schnell zu verbessern. Zum Anderen will ich den Sport auch erlernen. Aber der Senpai, der echte Chef des Clubs hat gemeint, er schießt seit 4 Jahren und er ist immer noch beim Lernen. Ich soll mir keine allzugroßen Hoffnungen machen. Aber alle sind sehr nett, lustige Kerle und wir hatten eine Menge Spaß. Ich muss natürlich 3 Mal so viel aufpassen wie die Anderen, nachdem ich die Sprache nicht beherrsche und wir mit potentiell tödlichen Waffen hantieren. Aber wenn man sich an das Motto erst mal schauen was die Anderen machen, überlegen ob es schlau ist und sich immer umschauen bevor man wohingeht hält ist die Sache einfach. Man muss halt höllisch aufpassen. Nach dem Training gabs Hanami, die Japaner haben kräftig einen gehoben und zugeschlagen (beim Essen). Ich hab mich beim Alkohol noch etwas zurückgehalten. Aber das Essen war gut. Danach gabs Karaoke und mehr Alkohol. Alles in Allem ein sehr netter Abend, ich hoffe dass das mit dem Bogenschießen was wird.

So jetzt dürften alle Fragen geklärt sein, bis hierher, und ich gehe und schau mir das Konzert am Campus an. Weil waschen ist nicht und lernen will ich auch irgendwie grad ned.

Bis Bald, Mata Ato De, Klemens

Montag, 13. April 2009

I'm so done

Viel hat sich getan seit dem letzten Post. Ich habe jetzt einen netten Bueroplatz. Leider mit Linux, aber das ist nicht soo schlimm, ich konnte es sogar schon von Japanisch auf Englisch umstellen. Deutsch trau ich mich nicht, da kann dann keiner aus dem Buero mehr mit der Workstation arbeiten.
Sonst habe ich die Vorzuege des fertig marinierten Fleisches aus dem Supermarkt entdeckt. Einfach in die heisse Pfanne und Reis kochen und schon hat man ein extrem gutes Donburi gezaubert.
Letztes Wochenende hatten wir Hanami satt. Hanami ist eine Art japanisches Volksfest, wenn Tausende von Japanern in die Parks der Staedte stuermen (OMG wie viele Umlaute hat unsere beschissene Sprache, das druckst ja ned durch) und in Kirtag Art und Weise Essen und billiges Spielzeug von Staenden kaufen. Der groessere Sinn dahinter ist, dass man sich die Bluete der Sakura, eine japanische Zierkirsche anschaut. Im Endeffekt ist es aber dann eher ein Besaufniss (wenn am Abend) oder ein Picknick (wenn waehrend des Tages). Aber alles in Allem ganz nett, nur bin ich der Meinung, einmal im Jahr reicht, 3 in einer Woche ist ein bisschen viel.

Die Kurse haben auch angefangen. Wir hatten bis jetzt 3 Mal Japanisch. Ich habe jedes Mal das Gefuehl gehabt, ich bin im falschen Film. Zu schnell, zu viel und zu durcheinander fuer mich kleinen Geist. Ich hoffe, das wird noch besser mit meinem Japanisch, sonst werd ich das alles nicht durchstehen, glaube ich. Und by the way, ich sollte anfangen Vokabeln zu lernen, fuers posten werd ich ja ned bezahlt. Und ein Paper lesen. Und Japanisch schreiben lernen. Und, und und. Dabei hatten wir noch nicht mal 20% der Vorlesungen die wir besuchen in einer Woche. Ich hoffe das Ganze hier waechst mir nicht furchtbar ueber den Kopf. Aber schaun ma mal, dann seng ma schon. Mehr kann ich auch im Moment ned machen.

So bis bald, hoffe ich.

lg Klemens

Dienstag, 7. April 2009

Onsen, Sento, wie mach ich es richtig? Teil 2

Wir haben jetzt auch die örtliche Sentoszene ausgecheckt und ich für meinen Teil bin begeistert. Das Sento in der Nähe ist war nicht so billig wie die in Tokyo, aber nur 150 Yen teurer und sehr neu und toll. Viele verschiedene Becken und auch ein Saunabereich. Den haben wir aber noch nicht unter die Lupe genommen. Im Allgemeinen ist meinem vorherigen Sentobericht eigentlich nichts hinzuzufügen, in dem Sento, in dem wir heute waren, gibt es Dinge wie Seife und Shampoo gratis. Man muss seinen Ticket bei einem Automaten im Vorraum ziehen und seinen Schuhschlüssel beim Eingang in den Sentobereich abgeben. Die kleinen, weißen Handtücher für die Körperwäsche gibt es im Drugstore zu kaufen, 2 Stück für 400 Yen. Ist sehr praktisch dort eines zu kaufen und nicht sich im Sento eines kaufen zu müssen.
Die Prozedur ist eigentlich die selbe wie schon beschrieben in Teil 1. Ansonsten sollte man nicht zu viel Angst haben etwas falsch zu machen, wenn man sich an die schon erklärten Regeln hält, müsste alles problemlos vorsich gehen.

Das wars auch schon wieder, auf mich warten jetzt noch ein paar Hiragana, die wollen gelernt werden.

Bis bald, Klemens

Montag, 6. April 2009

Sitting, waiting, wishing

Im Moment tut sich nicht viel. Nicht mal genug um einen Eintrag zu machen. Aber das alleine sollte doch schon einen Eintrag rechtfertigen. Nun ja, im Moment besteht mein Leben eigentlich nur aus Waschen, Essen, Einkaufen und Paper lesen.

Das Paper ist ganz interessant, nur da es so weit von meinem Fachgebiet entfernt ist wie nur irgendwie möglich ein wenig schwer zu verstehen. Hab ja im Leben noch nie eine gescheite MD-Simulation gemacht. Aber ich denke in einem halben Jahr werde ich mich da vielleicht auch auskennen und das gescheit machen. Hoffentlich, ich will ja nicht meine Zeit verschwenden. Und ein wenig simulieren zu können ist sicher nicht schlecht, besonders wenn es Wasser ist.

Das Waschen hat sich als nicht so Problembehaftet herausgestellt wie angenommen. Es funktioniert eigentlich sehr gut muss man sagen. Nun ja, vielleicht habe ich bis jetzt einfach Glück gehabt und die Schwierigkeiten kommen mit der Ladung an Weißwäsche die ich gerade drin habe. Das Trocknen im Trockner hat sich andererseits als sehr Problembehaftet erwiesen. Der Trockner trocknet einfach nicht. Nun ja, da ich der Umwelt zu liebe sowieso lieber Aufhänge und Trocknen lasse, trifft mich das nicht so hart.

Heute werden wir mal ein Sento in der Umgebung auschecken. Eines aus einer Sentokette. Mal schauen wie das so ist. Ansonsten sind die meisten Restaurantes, die es hier in der Umgebung gibt eher Mittelklasse. Unser Stammlokal haben wir noch nicht gefunden. Es gibt ein ziemlich Gutes für Studenten gleich ums Eck, leider haben wir das Bestellen noch nicht so recht gemeistert, wir kriegen also immer das selbe. Und das ist zwar gut, auf die Dauer langweilt es nur etwas.

Nun ja, ich würde sagen, dafür das es nichts zu sagen gibt habe ich schon sehr viel gesagt. Mein Blog besteht wohl auch zu 99,9% nur aus heißer Luft und Geschwafel. Anscheinend will auch niemand das Bier im LUI von mir spendiert haben. Auch gut. Trink ich halt zwei mit mir alleine.

lg Klemens

Edit: Ich werde auch versuchen, meinen Blog ein wenig Breiter zu machen, um die Lesequalität zu steigern. Das wird nur ein bisschen Dauern, ich vergess nämlich immer Rafko danach zu fragen.

Freitag, 3. April 2009

I'm rich, biatch

So, letztendlich konnte ich den Geldautomaten doch bezwingen. Zwar gab er mir nicht viel, aber immerhin etwas. Zumindest bin ich jetzt eine meiner Hauptsorgen los. Das ist ja mal ein Fortschritt.

Ich habe mir auch Salz gekauft, ich möchte heute noch irgendwann Spaghetti kochen. Japanisches Salz schmeckt komisch. Irgendwie süß. Vielleicht liegt es aber auch an mir, vielleicht hab ich Spezialsalz zur Nachspeißenzubereitunge erwischt. Nun ja, ich denke mal, da ich es ja nicht verwenden möchte um Speisen zu würzen, sondern um die Siedetemperatur meines Wassers zu erhöhen wird das schon in Ordnung gehen.

Ansonsten fällt mir auf, dass ich im Moment ziemlich viel poste. Vielleicht ein Zeichen dafür, dass ich zu wenig zu tun habe. Und den ganzen Tag nur Japanisch lernen geht einem auch irgendwann gehörig auf den Sack. Aber ich habe ja heute noch diverse Ziele, unter anderem Wäsche zu waschen. Mal schauen ob ich den Rest meines Aufenthaltes in ausgewaschenen Klamotten rumrennen muss weil ich zu blöd bin.

Anyways, I'll keep you updated.

Grüße Klemens

Wir haben hunger, hunger, hunger haben.... Part 2

So es ist jetzt am Abend und ich werde noch ein paar Dinge näher ausführen. Immerhin hat sich dass der geneigte Leser meines kleinen Blogs verdient, wer will schon gerne mit Halbwahrheiten im Dunklen gelassen werden.

Ich habe es irgendwie geschafft mich nicht selbst beim Kochen in die Luft zu sprengen und auch nicht gleich mal die Töpfe zu schrotten. Vielleicht ein Anfang, wer weiß das schon so genau. Kochen mit Gas macht mich immer ein bisschen Nervös. Ich habe heute auch endlich wieder angefangen Japanisch zu lernen. Vielleicht sollte ich das wieder streichen. Ich habe heute endlich angefangen Japanisch zu lernen. Klar, man bekommt einiges mit wenn man so durch die Straßen geht, aber das reicht nicht um durchzukommen. Und ich möchte die Sprache schon bis zu einem gewissen Grad beherrschen, wenn ich wieder nach Hause komme. Zumindest soweit, dass mein Interesse geweckt ist und ich mir im Selbststudium alles Weitere beibringe. Der Mensch braucht ja ein Hobby und nur Physik den ganzen Tag macht aus Klemens einen dummen Jungen (Um die Rate an Comments zu steigern, wer errät aus welchem Film das Zitat ist bekommt von mir ein Bier im LUI wenn ich wieder daheim bin. Kommt schon es ist doch sooo einfach)

Ja der Schreibtisch. Er befindet sich in Mitten einer Horde japanischer Graduatestudents, die aber alle ganz freundlich sind. Leider ist es mit ihrem Englisch nicht so weit her. Was aber komisch ist, den Schreiben können sie auf Englisch und auch englische Papers lesen. (Ich schätze mal auch verfassen, immerhin heißt es ja publish or perish im Land der Akademiker) Im Allgemeinen nehmen wir an wir sitzen nur deshalb in diesem Büro, um die dortigen Japaner zu zwingen Englisch mit uns zu sprechen. So als Motivation und dass sie, sollten sie mal den Sprung ins Ausland wagen, nicht von einem Kultur- und Sprachschock überrollt werden. Und diesen Dienst erfüllen wir natürlich gerne, es wird auch unseren sprachlichen Fertigkeiten gut tun, den Hand aufs Herz, was lesen zu können und den Sinn dahinter zu verstehen oder was zu schreiben am Tisch mit LEO im Browser und aktiv mit jemandem zu sprechen, das sind doch zwei ganz andere Paar Schuhe. Und Kontakte zu Kollegen zu knüpfen ist auch nie verkehrt.

Leider wird es für die Special Lecture zu Molecular Dynamics keine Credits geben, aber das hindert uns nicht daran teilzunehmen. In unser beider Interesse ist wohl das, das wir in den Freistunden lernen werden wichtiger für die Zukunft als Introduction in Japanese Law oder Japan from Outsiders Point of View. Eine der Kolleginnen (die einzige soweit ich sehen konnte und ich nenne sie nur deshalb Kollegin weil mir einfach der Name schon wieder entfallen ist. Japanische Namen sind auch schwer) macht Simulationen mit H2O, was besonders für einen Biophysiker ganz interessant ist. Selber mal einen Bulk simulieren zu können, oder zumindest zu wissen was die machen wenn sie uns so nette 3D-Bilder vor den Latz knallen ist sicher in der Zukunft hilfreich. Aber wir werden sehen wie es wird, nach dem alten Österreichischen Motto: schau ma moi, daun seng ma scho.

Das mit dem Geld ist bei mir eine neverending Story ( bei wem nicht, ich glaube das war auch ganz im Sinne des Erfinders). Ich hab heute versucht mir Geld abzuheben, was mir gleich mal verweigert wurde. Morgen starte ich einen neuen Versuch den kurz nachdem das Gefühl des Perplex Seins nachgelassen hatte, wurde mir bewusst, dass ich mit meiner Karte einfach nicht so viel beheben kann, wegen des Limits das ich drauf habe. Ja ja, man lernt nie aus. Im Morgengrauen werde ich einen neuen Angriff wagen, diesmal mit einem kleineren Endziel, dann sollte das schon hinhauen.

Die Party war noch zu erklären. Professor Iyetomi wollte uns seinem ganzen Department auf einmal vorstellen und um das zu erreichen nutzte der den Empfang den er für eine Delegation Taiwanesischer Physiker und Chemiker ausgerichtet hat. Im Klartext, wir waren in einem Raum mit ungefähr 30 Professoren und Professorinnen, alle asiatischer Abstammung und sind ungefähr so unauffällig gewesen wie ein bunter Hund. Ich für meinen Teil fühlte mich leicht deplatziert, aber als dann das Bier ausgeschenkt wurde, wurde das Gefühl besser. Nicht des Bieres wegen, sondern einfach weil danach die Reden gehalten wurden und sich alle auf die Front konzentrierten. Wir saßen ja ganz rechts hinten außen, strategisch platziert. Das Essen war sehr gut, es gab Sashimi und Tofu, Maki-Sushi und gebratene Nudeln. Auch eine Art frittiertes Huhn. Und Pommes mit Ketchup. Nein, wir haben nicht gleich mit den Pommes angefangen, sondern erstmal rohen Fisch und Tintenfisch in allen Variationen vertilgt. Auch ein erstes Aufeinandertreffen mit Sake fand statt. Aber von einem Stamperl kann man schlecht eine ganze Getränkesparte beurteilen. Warmer Sake würde sicher auch nicht schlecht schmecken, ich muss mal schauen wie die Gepflogenheiten im Bezug auf den Konsum von Reisschnaps sind. Sake und Reis aus Niigata soll ja der beste in ganz Japan sein. Und der beste Reis in Japan ist der beste Reis der Welt, wurde uns gesagt. Wahrscheinlich gibt es jetzt ein paar chinesische Reisbauern die in ihren Gräbern rotieren, aber wir sind hier ja nur zu Gast und wenn die Menschen aus Niigata das sagen, dann ist das so.

Auch das Meer konnten wir heute bestaunen. Es ist kalt und trübe und der Strand ist dreckig. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Im Übrigen beginnt die Langeweile einzusetzten, wir dachten ja eigentlich es würde hier gleich mächtig losgehen mit Vorlesungen, aber wir haben noch ein paar Tage frei, sozusagen.
Wenn die Vorlesungen dann wirklich anfangen, werden wir uns wohl die Zeit der Langeweile zurückwünschen. Aber das Gras ist immer grüner auf der anderen Seite.

So, jetzt dürfte auch die letzte Frage zu meinem momentanen Zustand bis ins kleinste Detail geklärt sein, damit verabschiede ich mich in einen hoffentlich netten Traum, wir erreichen schön langsam hier die Nachtruhe soll gesagt sein.

Lg Klemens

P.S.: Weil es kürzlich Beschwerden über meine Rechtschreibung gab, habe ich natürlich versucht, mehr darauf zu achten, der Erfolg jedoch scheint mir mäßig auszufallen. Leider ist dass das Resultat aus 4 Jahren, in denen ich kaum mehr als einen zusammenhängenden Satz aufs Papier gebracht habe, meine Fähigkeiten im Bezug auf die deutsche Rechtschreibung sind damit sehr eingerostet. Vielleicht wird es ja wieder besser, je mehr ich schreibe, aber ich sollte vielleicht vorausschicken, ich war nie eine große Leuchte was Grammatik und Rechtschreibung anging, dementsprechend wird sie auch in diesem Blog wohl immer furchtbar bleiben. Ich bitte um Verzeihung.

Donnerstag, 2. April 2009

Wir haben hunger, hunger, hunger haben....

Grüße allerseits.

Während ich das schreibe, bereite ich gerade meine erste Mahlzeit auf japanischem Boden zu. Mit modernster Technik. Wir haben nämlich Reiskocher abgestaubt, die leider aber nur Japanisch beschriftet sind. Nach guter alter Probieren und das Ergebnis abwarten Methode hab ich den mit einer vernünftigen Menge Reis befüllt und auf den großen, roten Knopf gedrückt. Jetzt meint er in ein paar Minuten wird etwas passieren. Ich hoffe der Reis ist fertig und das Ding fliegt mir nicht um die Ohren mit einem Hurra. wer weiß schon so genau, was japanisch beschriftete, große, rote Knöpfe alles bewirken.

Generell hat sich einiges getan. Wir waren bei Orientierungsvortägen, auf einer Feier für eine Delegation aus Taiwan, haben ein informelles Kursangebot über MD-Simulationen bekommen und einen Schreibtisch mit PC. Außerdem waren wir einkaufen, darum auf jetzt das Kochen.

Auf Kurioses ist uns begegnet, Fakultätsmitglieder, die den Boden kehren. Würde wohl so in Österreich nicht stattfinden. Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher warum die das gemacht haben, wo es doch auch hier einen Dienst zu geben scheint, der solche Sachen macht.

Auch was lustiges haben ich gesehen. Einen Kerl der mit seinem Auto eine Kurve nimmt, dann macht es einen Tuscher und sein rechtes Hinterrad rollt weg. Einfach so. Keine Ahnung wie das geht, ich müssen wohl alle 4 Schrauben gleichzeitig abgerissen sein. Aus Pietät habe ich darauf verzichtet, davon ein Foto zu machen, der arme Kerl sah so schon recht mitgenommen aus.

Nun muss ich nur noch rausfinden wie ich zu Geld komme, um mir so Luxusgüter wie Wohnen und Essen leisten zu können. Anscheinend kann ich bei der Post Geld beheben, das werde ich dann auch in den nächsten Tagen mal tun. Sich in Japan ein Konto einzurichten lohnt bei diesem kurzem Aufenthalt nicht, wurde mir gesagt. Was ich anscheinend aber doch brauche ist ein Handy, das ist wichtig für die Japaner. Das heißt, auch das werde ich bald auschecken müssen, wie man zu so was kommt. Hoffentlich wird es nicht allzuteuer.

Und nun da der Countdown zu einem Ende gekommen ist, werde ich schauen ob er wirklich den Reis gekocht hat...... .......Tatsächlich! Wer hätte das gedacht. Leider heißt das aber auch, dass ich hier Schluss machen werde und erstmal essen. Später werde ich die Dinge wie Party und Schreibtisch noch weiter ausführen.

Mahlzeit, Klemens

Mittwoch, 1. April 2009

Finally made it - Part 3

Sodala, wir sind jetzt im Studentenheim eingezogen. Es gibt W-LAN in Gemeinschaftsräumen, das Signal ist aber stark genug, dass man auch vom Zimmer aus Online gehen kann. Vom Kampus haben wir immer noch nicht viel gesehen. Am Vormittag hatten wir zu tun und am Nachmittag ausgepackt und geregnet hat es auch. Das Zimmer ist so ca 17 Quadratmeter groß, verfügt über Küche und Badezimmer. Und einen Kühlschrank. Alles in Allem nicht das schönste Zimmer, soll heißen abgewohnt und alte Möbel, aber bei der lächerlichen Miete die wir zahlen kann man das verschmerzen.

An dieser Stelle möchte ich nochmal hervorheben, wie gut sich Professor Iyetomi um uns kümmert. Er hat uns gestern vom Bahnhof abgeholt, ist mit uns Essen gegangen und hat uns heute zu einem Möbelgeschäft gebracht. Wir mussten uns Bettzeug und Basics in Sachen Kochen kaufen und natürlich auch Basics zum Kochen. Er hat beinahe 2 Tage geopfert um uns zu helfen. Besser Aufgehoben kann man sich wohl kaum fühlen.

Mehr zu schreiben freut mich aber im Moment nicht, deshalb werde ich es hiermit gutsein lassen und was essen gehen. Und den Finally made it - Mehrteiler hiermit auch abschließen, noch mehr ankommen geht glaub ich nicht mehr.

Grüße aus Nippon, Klemens