Freitag, 3. April 2009

Wir haben hunger, hunger, hunger haben.... Part 2

So es ist jetzt am Abend und ich werde noch ein paar Dinge näher ausführen. Immerhin hat sich dass der geneigte Leser meines kleinen Blogs verdient, wer will schon gerne mit Halbwahrheiten im Dunklen gelassen werden.

Ich habe es irgendwie geschafft mich nicht selbst beim Kochen in die Luft zu sprengen und auch nicht gleich mal die Töpfe zu schrotten. Vielleicht ein Anfang, wer weiß das schon so genau. Kochen mit Gas macht mich immer ein bisschen Nervös. Ich habe heute auch endlich wieder angefangen Japanisch zu lernen. Vielleicht sollte ich das wieder streichen. Ich habe heute endlich angefangen Japanisch zu lernen. Klar, man bekommt einiges mit wenn man so durch die Straßen geht, aber das reicht nicht um durchzukommen. Und ich möchte die Sprache schon bis zu einem gewissen Grad beherrschen, wenn ich wieder nach Hause komme. Zumindest soweit, dass mein Interesse geweckt ist und ich mir im Selbststudium alles Weitere beibringe. Der Mensch braucht ja ein Hobby und nur Physik den ganzen Tag macht aus Klemens einen dummen Jungen (Um die Rate an Comments zu steigern, wer errät aus welchem Film das Zitat ist bekommt von mir ein Bier im LUI wenn ich wieder daheim bin. Kommt schon es ist doch sooo einfach)

Ja der Schreibtisch. Er befindet sich in Mitten einer Horde japanischer Graduatestudents, die aber alle ganz freundlich sind. Leider ist es mit ihrem Englisch nicht so weit her. Was aber komisch ist, den Schreiben können sie auf Englisch und auch englische Papers lesen. (Ich schätze mal auch verfassen, immerhin heißt es ja publish or perish im Land der Akademiker) Im Allgemeinen nehmen wir an wir sitzen nur deshalb in diesem Büro, um die dortigen Japaner zu zwingen Englisch mit uns zu sprechen. So als Motivation und dass sie, sollten sie mal den Sprung ins Ausland wagen, nicht von einem Kultur- und Sprachschock überrollt werden. Und diesen Dienst erfüllen wir natürlich gerne, es wird auch unseren sprachlichen Fertigkeiten gut tun, den Hand aufs Herz, was lesen zu können und den Sinn dahinter zu verstehen oder was zu schreiben am Tisch mit LEO im Browser und aktiv mit jemandem zu sprechen, das sind doch zwei ganz andere Paar Schuhe. Und Kontakte zu Kollegen zu knüpfen ist auch nie verkehrt.

Leider wird es für die Special Lecture zu Molecular Dynamics keine Credits geben, aber das hindert uns nicht daran teilzunehmen. In unser beider Interesse ist wohl das, das wir in den Freistunden lernen werden wichtiger für die Zukunft als Introduction in Japanese Law oder Japan from Outsiders Point of View. Eine der Kolleginnen (die einzige soweit ich sehen konnte und ich nenne sie nur deshalb Kollegin weil mir einfach der Name schon wieder entfallen ist. Japanische Namen sind auch schwer) macht Simulationen mit H2O, was besonders für einen Biophysiker ganz interessant ist. Selber mal einen Bulk simulieren zu können, oder zumindest zu wissen was die machen wenn sie uns so nette 3D-Bilder vor den Latz knallen ist sicher in der Zukunft hilfreich. Aber wir werden sehen wie es wird, nach dem alten Österreichischen Motto: schau ma moi, daun seng ma scho.

Das mit dem Geld ist bei mir eine neverending Story ( bei wem nicht, ich glaube das war auch ganz im Sinne des Erfinders). Ich hab heute versucht mir Geld abzuheben, was mir gleich mal verweigert wurde. Morgen starte ich einen neuen Versuch den kurz nachdem das Gefühl des Perplex Seins nachgelassen hatte, wurde mir bewusst, dass ich mit meiner Karte einfach nicht so viel beheben kann, wegen des Limits das ich drauf habe. Ja ja, man lernt nie aus. Im Morgengrauen werde ich einen neuen Angriff wagen, diesmal mit einem kleineren Endziel, dann sollte das schon hinhauen.

Die Party war noch zu erklären. Professor Iyetomi wollte uns seinem ganzen Department auf einmal vorstellen und um das zu erreichen nutzte der den Empfang den er für eine Delegation Taiwanesischer Physiker und Chemiker ausgerichtet hat. Im Klartext, wir waren in einem Raum mit ungefähr 30 Professoren und Professorinnen, alle asiatischer Abstammung und sind ungefähr so unauffällig gewesen wie ein bunter Hund. Ich für meinen Teil fühlte mich leicht deplatziert, aber als dann das Bier ausgeschenkt wurde, wurde das Gefühl besser. Nicht des Bieres wegen, sondern einfach weil danach die Reden gehalten wurden und sich alle auf die Front konzentrierten. Wir saßen ja ganz rechts hinten außen, strategisch platziert. Das Essen war sehr gut, es gab Sashimi und Tofu, Maki-Sushi und gebratene Nudeln. Auch eine Art frittiertes Huhn. Und Pommes mit Ketchup. Nein, wir haben nicht gleich mit den Pommes angefangen, sondern erstmal rohen Fisch und Tintenfisch in allen Variationen vertilgt. Auch ein erstes Aufeinandertreffen mit Sake fand statt. Aber von einem Stamperl kann man schlecht eine ganze Getränkesparte beurteilen. Warmer Sake würde sicher auch nicht schlecht schmecken, ich muss mal schauen wie die Gepflogenheiten im Bezug auf den Konsum von Reisschnaps sind. Sake und Reis aus Niigata soll ja der beste in ganz Japan sein. Und der beste Reis in Japan ist der beste Reis der Welt, wurde uns gesagt. Wahrscheinlich gibt es jetzt ein paar chinesische Reisbauern die in ihren Gräbern rotieren, aber wir sind hier ja nur zu Gast und wenn die Menschen aus Niigata das sagen, dann ist das so.

Auch das Meer konnten wir heute bestaunen. Es ist kalt und trübe und der Strand ist dreckig. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Im Übrigen beginnt die Langeweile einzusetzten, wir dachten ja eigentlich es würde hier gleich mächtig losgehen mit Vorlesungen, aber wir haben noch ein paar Tage frei, sozusagen.
Wenn die Vorlesungen dann wirklich anfangen, werden wir uns wohl die Zeit der Langeweile zurückwünschen. Aber das Gras ist immer grüner auf der anderen Seite.

So, jetzt dürfte auch die letzte Frage zu meinem momentanen Zustand bis ins kleinste Detail geklärt sein, damit verabschiede ich mich in einen hoffentlich netten Traum, wir erreichen schön langsam hier die Nachtruhe soll gesagt sein.

Lg Klemens

P.S.: Weil es kürzlich Beschwerden über meine Rechtschreibung gab, habe ich natürlich versucht, mehr darauf zu achten, der Erfolg jedoch scheint mir mäßig auszufallen. Leider ist dass das Resultat aus 4 Jahren, in denen ich kaum mehr als einen zusammenhängenden Satz aufs Papier gebracht habe, meine Fähigkeiten im Bezug auf die deutsche Rechtschreibung sind damit sehr eingerostet. Vielleicht wird es ja wieder besser, je mehr ich schreibe, aber ich sollte vielleicht vorausschicken, ich war nie eine große Leuchte was Grammatik und Rechtschreibung anging, dementsprechend wird sie auch in diesem Blog wohl immer furchtbar bleiben. Ich bitte um Verzeihung.

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